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Buchungsportale: Der Preis ist heiß

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Totale Transparenz für den Hotelier: HQplus bietet ein Tool zur Preisoptimierung, welches die Zimmerpreise der Konkurrenz und bevorstehende Events in einer Stadt berücksichtigt. (Foto: HQplus)

Totale Transparenz für den Hotelier: HQplus bietet ein Tool zur Preisoptimierung, welches die Zimmerpreise der Konkurrenz und bevorstehende Events in einer Stadt berücksichtigt. (Foto: HQplus)

Ferienzeit ist Buchungszeit: Reiseportale und Börsen für Hotelzimmer wie HRS oder booking.com schaffen im Nu die totale Transparenz für den Geschäftsreisenden oder Urlaubssuchenden. Gut für den Gast, dumm für die Hotels, deren Margen unter Druck geraten. Ein Startup aus Berlin leistet den Herbergen nun Schützenhilfe im Kampf um bessere Zimmerpreise.

“Den Online-Buchungsportalen fällt angesichts der enormen Marktmacht und der von ihnen ausgehenden Transparenz eine Schlüsselrolle für das gesamte Marketing der Hotellerie zu”, sagt Benedikt Wolbeck vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Bis zu 30 Prozent aller Zimmerbuchungen werden mittlerweile über Onlineportale vermittelt, heißt es in Branchenkreisen. Mehr als 1.700 Online-Hotelvermittler gibt es weltweit. Dabei sind Buchungsportale für Hoteliers Fluch und Segen zugleich, und nur wenige Hotels meiden die Onlinebörsen ganz.

Auf der einen Seite gewähren sie einen komfortablen Eintritt in den weltweiten Onlinevertrieb. Zudem helfen sie, die enormen Kosten eigener Online-Marketing-Aktivitäten zu reduzieren, wie Uwe Frers, Gründer und Geschäftsführer der Escapio GmbH, Betreiber eines Buchungsportals für ausgesuchte Hotels, in einer Musterrechnung darlegt. “Buchungsportale bieten eine Reichweite, die ein Hotel, wenn überhaupt, nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten selbst erreichen kann”, bestätigt Kerstin Jugl von hotel.de. Beispielsweise auch dann, wenn es darum geht, den Kunden mobile Buchungsmöglichkeiten anzubieten.

Gute Platzierungen kosten

Auf der anderen Seite verlangen die Betreiber für ihre Dienste eine Provision von 10 bis 15 Prozent. Bis zu 35 Prozent und mehr wird für eine Zimmer- oder Reisevermittlung jedoch fällig, wenn das Hotel einen bevorzugten Platz in der Trefferliste bekommen möchte. Die Marktmacht weniger Anbieter führt zu “stetig steigenden Provisionen und für die Hotellerie einseitig nachteiligen Geschäftsbedingungen”, erklärt Wolbeck.

Manche Hotels sehen sich durch die Notwendigkeit, auf den Buchungsplattformen präsent zu sein, ihrer Hoheit über das eigene Produkt und der Preisgestaltung beraubt. Einigen in der Branche ist das zu viel. Gerade erst haben sich 38 Hoteliers in Regensburg zu einem Buchungsportal-Boykott zusammengeschlossen. Sie wollen in einem Zeitraum bis Ende September zehn Tage lang kein Zimmer auf den großen Portalen anbieten und stattdessen eigene, alternative Vertriebskanäle entwickeln.

Bessere Preise durch Transparenz

Einen anderen Weg, um sich gegen die Marktmacht der Portale zu wehren, hat sich HQ plus aus Berlin ausgedacht. Statt sich von den Buchungsbörsen fernzuhalten, sollen die Hotels die Onlineportale vielmehr mit den eigenen Mitteln schlagen. Die Idee: Die Preistransparenz der Portale nutzen, um selbst einen besseren Durchblick bei der Bestimmung der Zimmerpreise zu bekommen.

HQ Plus hat dazu eine Software entwickelt, die auf Basis der online frei verfügbaren Preisdaten der Konkurrenz sowie der allgemeinen Auslastungssituation in einer Stadt, hilft, den für das Hotel jeweils optimalen Preis zu bestimmen – bis zu 365 Tage im voraus. Bislang ist die Preisrecherche für Hotelbetreiber aufwändig und mühsam: Um zum besten Preis für das eigene Angebot zu gelangen, müssen die Preise aller Mitbewerber händisch verglichen werden.

Letztendlich bleibt der so ermittelte Preis eine Schätzung und kann entweder zu niedrig oder zu hoch liegen. In beiden Fällen kein optimales Ergebnis. “In Städten wie Berlin findet zwischen den Häusern mittlerweile ein ruinöser Wettbewerb mit Dumpingpreisen statt”, sagt Philipp Stelzer, Destination-Manager bei HQ plus. Luxuszimmer zu Spottpreisen anbieten zu müssen, diesem Zwang sollen sich die Hoteliers nicht mehr aussetzen müssen.

Mit der HQ plus-Software kann der Hotelier in Echtzeit auf einen Blick erkennen, wo sein aktueller Zimmerpreis im Vergleich zu seinen Konkurrenten liegt und wo demzufolge sein optimales Angebot liegen sollte. Große Ketten wie Ramada oder Mercure haben die Software bereits im Einsatz.

Das Spiel um den besten Übernachtungspreis – aus der Sicht der Hotels – geht damit in die nächste Runde. Gut für den Hotelier, dumm für den Gast.

(Das ZDF ist für den Inhalt externer Internetseiten nicht verantwortlich)


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